Algerien 2003 - Meteoritenkrater, Blumen und viel Glück...

Die Strecke unserer Algerienreise vom 04.03.-18.03.2003. Durch eine Anzeige im Sahara Forum finden wir unsere Reisepartner Claudia, Arend und Hündin Anouk. Der Treffpunkt, Genua Hafen, ist schnell ausgemacht. Alle sind gespannt auf die "Anderen" der Minigruppe.

Die rosa Linie deutet unsere Anreise auf Asphaltstraße an. Rot stellt die indirekte Anfahrt von Hassi Bel Gebbour nach Bordj Omar Driss dar. Die grüne Linie zeigt einen Teil der Gräberpiste von Amguid nach Ain el Hadjadj. Wegpunkte dieser Routen kann man im Downloadbereich herunterladen.

FOTO1 In Tunesien erleben wir die erste Überraschung. Die sonst sehr trockene und eintönige Landschaft zwischen Gafsa und Metlaoui ist total verändert. Überall blüht wilder Raps. Der Geruch des Wüstenvorlandes erinnert an Europa.
FOTO2 Südlich von Hassi Messaoud besuchen wir kurz das eingezäumte und verlassene Fort Lallemand. Es liegt in Sichtweite der Asphaltstrasse.
FOTO3 Leider ist uns die direkte Fahrt von Hassi Bel Gebbour nach Bordj Omar Driss untersagt. So fahren wir noch ein Stück auf der Asphaltstraße und biegen beim Brunnen Hassi Tabankort auf die alte Piste Richtung Bordj Omar Driss ab. Dadurch entdecken wir ein Heiligengrab - siehe Foto. Nahe beim Grab befindet sich noch eine Hütte aus Ölfässern.
Total durchgeschüttelt erreichen wir abends den Checkpoint 4 Chemins. Die uns versperrte Straße, ist jetzt in der anderen Richtung frei. Sehr undurchsichtige Regelung!
Tin Bider heißt unser nächstes Ziel. Dieser Meteoritenkrater ist dargestellt auf der IGN-Karte 1:200.000 und auf einem NASA Satellitenbild. Unser Basislager befindet sich an der Südostseite des Kraters. Am späten Nachmittag steigen wir bei bestem Fotowetter hinauf. Alle sind gespannt wie es da aussieht!
FOTO4 Der Krater ist vom Erdboden schwer zu erkennen und eher einem kleinem Gebirge ähnlich. Fotografen müssen das Motiv sorgfältig auswählen, damit ein Foto entsteht, welches den Krater andeutet.
Der Amguidkrater ist das nächste Ziel! Von Tin Bider fahren wir direkt zu einer Verbindungspiste. Diese ist im Buch "Algerische Sahara" von G.Göttler auf Seite 390 als Alternativroute beschrieben und sehr empfehlenswert!
FOTO5 Die so genannte "verbotene Piste" von Amguid nach In Salah führt nördlich des Erg Teganet durch ein breites Oued. Wir sind sehr erfreut über die blühenden Büsche. Schmetterlinge, Libellen und viele andere Insekten fliegen umher. Auch Gazellen können wir beobachten.
FOTO6 An der Westseite des Erg Teganet geht es nach Süden, Richtung Amguidkrater. Hier müssen wir leider feststellen, das die Zeit für diesen Kraterbesuch nicht mehr ausreicht. Wir finden einen sehr schönen Lagerplatz. An der Ostseite dieses Erg`s fahren wir zurück zur "verbotenen Piste". Die Umrundung des Erg Teganet ist empfehlenswert.

Weiter geht es Richtung Amguid.

FOTO7 Durchgerüttelt von der "verbotenen Piste", finden wir Erholung am Guelta Tin Esselmakene. Im Wasserbecken gibt es Fische und der Oleander blüht. Wir baden und picknicken. Schade das wir weiter müssen! Hier könnte man einige Tage bleiben.
Empfehlung: Unbedingt den Trinkwasservorrat am Brunnen Ain Kerma ou Arrehart auffüllen. So gutes Trinkwasser wird man in Algerien nicht so schnell wieder finden!
Guelta und Brunnen befinden sich südlich von Amguid und sind ebenfalls im "Göttler" beschrieben.
In das Dorf Amguid fahren wir zum ersten Mal. Ohne anzuhalten versuchen wir den aggressiv bettelnden Kindern zu entkommen. Kommentar von Claudia: "Das ist ja wie in Äthiopien!"
Nördlich von Amguid biegen wir Richtung Osten ab. Auf der Gräberpiste wollen wir bis nach Illizi fahren.
FOTO8 Um zu den Gueltas von n`Tsita zu gelangen...
FOTO9 ...muss man von der Felsenkante hinunter klettern. Arend hat Recht! Nach Schwimmen und Picknicken kann man nur noch jubeln.
FOTO10 Einige Kilometer vor dem Brunnen Hassi Ntsel treffen wir diese Karawane.
FOTO11 Auch an der Südspitze des Erg Tifernine blüht es.
FOTO12 Übernachtungsplatz im Bergrücken Djebel Essaoui Mellene. Zweimal besucht uns ein Schmutzgeier. Neugierig beobachtet er unser Lager von der Felsenkante.
Ungefähr 80km (Luftlinie) vor Illizi übernachten wir an der Gräberpiste. Beim Aufbruch am Morgen werden wir von 2 Militärhubschraubern aus der Luft begutachtet. Was hat das zu bedeuten?
FOTO13 Viel Freude bereiten wir noch Nomadenkindern. Wir schenken Kleidung und Spielzeug, welches sofort ausprobiert wird. Nahe beim Lager der Nomaden rasten Störche!
FOTO14 Wir freuen uns auf den Campingplatz in Illizi. Aber die Freude vergeht schnell! Hier erfahren wir, warum die Hubschrauber unterwegs sind. 3 Touristengruppen verschwanden spurlos in dem Gebiet, wo wir zuletzt übernachtet haben. Etwas Schlimmes muss passiert sein! Es ist ein schlechtes Gefühl, wenn man vor Ort ist, aber nicht helfen kann. Hoffentlich geht alles Gut aus!
Ein Motoradfahrer macht dieses Abschiedsfoto - von links: Arend, Birgit, Andree und Claudia. Unser Schiff fährt in 4 Tagen in Tunis ab. Claudia und Arend haben eine Woche länger Urlaub. Sie wollen sich in Illizi noch etwas ausruhen.
FOTO15 Nachdenklich, und mit gedämpfter Stimmung, fahren wir alleine auf der Asphaltstraße Richtung Tunesien. Wieder zwischen Gafsa und Metlaoui gelingt dieses Foto.
In Hammamet verbringen wir noch 2 Nächte in einem Hotel. Jetzt beginnt auch noch der Krieg im Irak.
Seit wir aus Algerien zurück sind, müssen wir oft an die Verschwundenen denken, deren Zahl sich noch auf 32 erhöht hat. Heute, am 04.05.2003, wird in den Nachrichten gemeldet, das die Touristen am Leben sind und festgehalten werden. Hoffen wir das Beste!!!!!
Endlich eine positive Meldung von den Geiseln. Am 14.05.03 meldet die Tagesschau: 17 Touristen von 32 sind frei!

20.08.03: Die restlichen Geiseln sind wieder zu Hause - nach 6 Monaten! Endlich!

Aber unsere Freude ist gedämpft. Der Tod von Frau Spitzer macht uns traurig. Wir denken an Ihre Angehörigen, besonders an die Kinder.

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