Rosia Montana - Rotseifen

...ist eine Bergwerkssiedlung mit reicher historischer Vergangenheit. Schon Herodot erwähnt in seinen Schriften Goldbergwerke. Zur Römerzeit Alburnus Major genannt. Noch heute findet man Spuren aus dieser Zeit, wie römische Stollen. Sie stehen schon seit langem unter Schutz.
Es ist geplant in Rosia Montana in großem Stil Gold abzubauen. Ein riesiger Tagebau soll entstehen. Er würde den ganzen Ort verschlingen. Gegner und Befürworter kämpfen für Ihre Ziele: Arbeitsplätze oder Bewahrung der historischen Siedlung. Im August 2006 besuchen wir Rosia Montana...
...dieses ist auf der Karte des Gebirges Muntii Trascaului links oben zu sehen.

Von Süden kommend, erreichen wir auf der Strasse 74 Abrud - Großschlatten. Hier soll es eine Erdfestung zur Bewachung von Goldbergwerken der Römerzeit geben. Am nördlichen Ortseingang findet man Abraumhalden des Goldbergbaus.
Am Abzweig nach Rosia Montana...
...befindet sich eine Infotafel. In rumänischer und englischer Sprache wird auf die Schönheiten dieser Gegend hingewiesen. In der Karte ist der geplante Tagebau eingezeichnet.
Das Sträßchen schlängelt sich im Tal hinauf. Relativ viel Verkehr ist unterwegs. Neue japanische Pickups rasen emsig hin und her. Vorbei an meist leer stehenden Plattenbauten erreichen wir den Marktplatz.
Denkmalgeschütztes Tor am Marktplatz.
Auf einer Wiese am Ortsrand finden wir einen Pick-Nick-Platz. Im bewohnten Nachbarhaus bewegt sich die Gardine. Kein Mensch lässt sich blicken. Vermutlich haben die Bewohner schon schlechte Erfahrungen gemacht, wenn Ausländer in Geländewagen auftauchen.
Direkt hinter der Kirche befindet sich ein Berg mit goldhaltigem Gestein.
Einzigartig ist die Architektur der Gebäude.
Überall gibt es Einfahrten mit reich verzierten Torbögen.
Die hälfte der Häuser ist nicht mehr bewohnt. Ein blaues Schild gibt Hinweise auf den neuen Besitzer, der...
...S.C. Rosia Montana Gold Corporation S.A.
Bei der Rückfahrt halten wir an einer Steinmühle an. Hier liegt das begehrte Erz herum.
Dieses Schild erklärt das installierte "Umweltbeobachtungssystem". Interessant ist die zur Schau gestellte Offenheit. Sie soll sagen: "Alles geht mit rechten Dingen zu. Ihr braucht keine Angst zu haben".
Ein Blick in den Bach lässt uns daran zweifeln.
So sieht es aus: gediegen Gold mit Baryt!

Copyright des Fotos: Familie Familie S. u. P. Huber. Mit freundlicher Genehmigung www.mineral.at


Folgender Bericht war am 06.12.2007 in der Internetzeitung ADZ Online zu lesen
Quelle: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (ADZ) www.adz.ro

Umstrittenes Minenprojekt Rosia Montanã stockt
RMGC entlässt Angestellte / Genehmigungsverfahren blockiert

Bukarest (ADZ/dpa) – Das umstrittene Bergwerks-Projekt für die Gewinnung von Gold und Silber mit hochgiftigem Zyanid in Rosia Montanã (Kreis Alba) ist ins Stocken geraten. Nach jahrelangen Investitionen in Millionenhöhe zur Vorbereitung des Baus erklärte Projektleiter Alan Hill am Dienstagabend, seine Gesellschaft müsse zwei Drittel ihrer 325 Angestellten entlassen, weil es für sie nichts mehr zu tun gebe. Weitere Teilzeit-Hilfskräfte würden ebenfalls ihre Arbeit verlieren.

Die Rosia Montanã Gold Corporation (RMGC), die um die Jahrtausendwende mit Kapital aus Kanada gegründet wurde, hatte 2004 den Antrag auf eine Betriebsgenehmigung für das Zyanid-Bergwerk gestellt. Zahlreiche Umweltorganisationen sowie die Regierung Ungarns hatten gegen das Vorhaben protestiert. Das Umweltministerium hat jetzt eine Entscheidung über eine Genehmigung auf unbestimmte Zeit verschoben. Zur Begründung hieß es, RMGC habe einen alten Flächennutzungsplan vorgelegt, der nicht rechtskräftig sei, weil inzwischen ein Gesetz geändert wurde. Deshalb sei es unmöglich, die Auswirkungen der Edelmetallförderung auf die Umwelt abzuschätzen.

RMGC wollte in Rosia Montanã im Tagebau binnen 17 Jahren 330 Tonnen Gold und 1600 Tonnen Silber fördern. Für die Vorbereitungen hierzu, einschließlich Umsiedlung von Menschen und Aufkauf von Grundstücken, wurden seit mehr als sieben Jahren mehrere Millionen Euro ausgegeben.

>Zlatna - Kleinschlatten

Der Name des Dorfes leitet sich vom slawischen Wort "zoloto - Gold" ab. Schon in der Römerzeit wurde Gold gefördert. Sitz des "procurator aurariarum". Vom 17.-18. Jahrhunderts Zentrum des Goldbergbaus.
1988 fuhren wir zum ersten Mal durch Zlatna. Als DDR-ler waren wir Umweltverschmutzung gewohnt! Trotzdem hat es uns hier die "Sprache verschlagen". Alles war von einer schwarzen Schmutzschicht bedeckt. Sogar die Maisblätter in den Vorgärten. Wir brachten es nicht über das Herz, in diesem Moment die Kamera herauszuholen und zu fotografieren.
Erst 1992 dokumentierten wir den Zustand von Zlatna.

Dorfplatz von Zlatna
1992
Abraumhalde
Vor der Halde schimmern giftig die abgekippten Salze
1992

LINK Im Bergbaumuseum Bochum gab es 2003 eine Ausstellung über Rosia Montana. Einfach auf "zur Ausstellung" klicken... http://www.gold-der-karpaten.de/
LINK Infos über die Lagerstätten http://www.geologie.uni-halle.de/igw/mingeo/Exkursion/rosiamontana.htm
LINK Bericht mit Fotos http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20041105
LINK Bericht der Grubenarchäologischen Gesellschaft http://www.untertage.com/cms/content/view/76/83/
LINK Wanderkarte http://www.drumulaurului.ro/imagini/harta_rosia_montana.jpg
LINK Winterfotos http://www.mielu.ro/calatorie/rosia.montana/index.html
LINK Bericht einer geologischer Exkursion der Uni Halle http://www.geologie.uni-halle.de/igw/mingeo/Exkursion/route.htm
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