Tunesien 2004 - ins Sperrgebiet |
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Unsere erste
Tunesienreise fand 1991 mit PKW und Zelt statt. In letzter Zeit war
Tunesien für uns nur Transitland um nach Algerien oder Libyen zu
gelangen. In beiden Ländern sind die Reisemöglichkeiten zur Zeit so
stark eingeschränkt, das wir nicht hinfahren. So nehmen wir uns diesmal
viel Zeit für Tunesien. Wir wollen ins Sperrgebiet. Die südliche
Spitze Tunesiens wird so genannt, weil dieses Gebiet nur mit Genehmigung
betreten werden kann. Hier sind wichtige Dinge untergebracht!
Ölförderung, Pipelines und Staatsgefängnis benötigen extra Schutz. Gibt es im Sperrgebiet nur nervige Wellblechpisten? Finden wir hier Ruhe und Einsamkeit? Vom 25.09. bis 15.10.2004 haben wir Zeit dieses zu klären. |
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Auf der Karte ist unsere Reiseroute blau dargestellt. Zur besseren Orientierung im Sperrgebiet zeigt die rosa Linie die "Route 6 - 500 km durch tunesisches Sperrgebiet" aus dem Buch "Sahara" von Gerhard Göttler. | |
FOTO1 Wie immer warten viele Menschen im Hafen von Genua auf die Fähre nach Tunis. Diesmal sogar Oldtimerfreunde. Tolle Autos! | |
FOTO2 Unser erstes Ziel in Tunesien ist eine Überquerung des Berges "Djebel Biadha". Schon 1993 versuchten wir das, aber ohne Allradantrieb. Es endete fast in einem Fiasko! Vor 11 Jahren wurden hier Kiefern aufgeforstet. Seitdem sind sie nur einen Meter gewachsen! Oberhalb des Dorfes Sened finden wir einen traumhaften Übernachtungsplatz. | |
FOTO3 Tags darauf queren wir den Bergrücken und erreichen bald eine Asphaltstraße. Die Südzufahrt zu den Funktürmen ist jetzt asphaltiert. Abwechselung bringt eine Fahrt durch die Schlucht "Gorges de Biadha". GPS Punkte dieser Route gibt es im Downloadbereich. | |
FOTO4 Abends erreichen wir den Campingplatz von Douz. Sofort wird die Genehmigung fürs Sperrgebiet beantragt. Am nächsten Mittag ist sie schon da und kostet 40 TND - ca. 28 EURO. Jetzt brauchen wir noch 10 Kopien davon, frisches Gemüse, Brot und viel Diesel. Endlich geht es in die Wüste... | |
FOTO5 ...aber nach fünf Kilometern ist Schluss. Der erste "Platte" nach 190.000 km mit unserem Landy. Wir fahren zurück nach Douz um den Reifen im Schatten auf dem Campingplatz zu reparieren. Zweiter Start Richtung Oase Ksar Ghilane. | |
FOTO6 Im letzten Dünengürtel vor Ksar Ghilane haben wir Gegenverkehr. Bärenstarkes Motorengeräusch und riesige Sandfontänen, aufgewirbelt von tief liegenden Plastikspoilern. Dann steht er neben uns! Ein BMW X5 hat es geschafft! Der Fahrer reißt ein Bier auf und schaut unter unser Auto! Da gibt es Bodenfreiheit. Wir blicken in den BMW. Da gibt es Luxus. | |
FOTO7 In Ksar Ghilane baden wir sehr oft in der warmen Schwefelquelle. Herrlich! Besonders früh morgens, wenn man allein ist. Am nächsten Tag starten wir ins Sperrgebiet und besuchen das Fort Bir Aouine. Die nervigen Hauptpisten werden vermieden. Auf dem Weg zum Erdölzentrum El Borma... | |
FOTO8 ...finden wir diese Ölstation. Da muss man doch mal nachschauen ob genug Druck auf der Leitung ist. Ja, der kostbare Saft fließt! | |
FOTO9 In Südtunesien gibt es viele warme Quellen. Statt Erdöl wurde Thermalwasser gefunden. Ausgiebiges duschen ist angesagt. Danach besuchen wir El Borma. Dieses Erdölcamp ist Tunesiens Energiequelle. Sicherheitshalber tanken wir, zum doppelten Preis. Logisch, denn geländegängige Tankwagen sorgen für Nachschub. | |
FOTO10 Außerhalb von El Borma finden wir diesen 1A Übernachtungsplatz! Traumhaft! Sogar eine Gazelle sehen wir. Am nächsten Tag geraten die Pläne durcheinander. Zwei defekte Reifen auf einmal! Das gibt es doch nicht! Unser Flickzeug geht zu Ende! Wir brechen die Aktion Sperrgebiet ab, um die "Zivilisation" zu erreichen. | |
FOTO11 Wieder
In Ksar Ghilane! Jetzt nehmen wir uns zwei Tage Zeit zum Baden. Die neue
Reiseroute wird festgelegt: Zur Insel Djerba und dann die Küste hinauf. Auf dem Weg von Ksar Ghilane nach Djerba erkunden wir kleine Pisten. Koordinaten davon gibt es im Downloadbereich. |
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FOTO12 Schon 1993 waren wir im Ferienzentrum von Aghir zu Gast. Wir bleiben drei Nächte. Der Campingplatz am Hotel Sidi Slim existiert nicht mehr. Danach fahren wir nach Mahdia. Diese Küstenstadt ist unser Favorit! Einige schöne Übernachtungen an einsamen Stränden genießen wir. Dann heißt es Abschied zu nehmen! | |
Wie
fanden wir das tunesische Sperrgebiet? Schon von der Größe her, ist es natürlich nicht mit der algerischen oder libyschen Wüste zu vergleichen. Aber wenn man die Hauptpisten meidet und sich Zeit für Erkundungen der vielen Nebenpisten nimmt, dann findet man wunderschöne Übernachtungsplätze. Außerdem: Auf unseren bisherigen Saharareisen konnten wir noch nie so viel Ruhe genießen wie hier. Denn es gibt keine Flugrouten über dem Sperrgebiet. Bei Windstille hört man nur noch das eigene Blut in den Ohren rauschen! Großartig! Voraussetzung für tolle Erlebnisse im Sperrgebiet sind ausreichende Vorräte an Wasser, Lebensmitteln und Diesel. Also genau wie für große Etappen in der "richtigen" Sahara. Wir werden noch einmal hinfahren um den südlichen Zipfel Tunesiens kennen zu lernen. Dann mit an Bord: doppelte Menge Reifenflickzeug!!! |
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FOTO13
Nach dem Gotthardtunnel schlägt uns kaltes Wetter entgegen. Geschwächt
durch Erkältung träumen wir von einer Übernachtung auf dem Bauernhof.
Glück gehabt! In Beckenried am Vierwaldstätter See werden wir von Familie
Käslin verwöhnt. So ein Frühstücksbuffet haben wir noch nie
bekommen! Hier die Koordinate: N 46° 58.258', O 8 ° 27.446' Diese Übernachtung ist ein schöner Abschluss unserer Reise. |
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