Russland 2011 - Königsberg - Kaliningrad |
Von Lettland und
Litauen kommend,
reisen wir auf der Kurischen Nehrung nach Russland, Bezirk Kaliningrad ein.
Voraussetzung dafür sind russische Visa. Rechtzeitig vor Reisebeginn haben wir die Visa auf dem Postweg beim Reisebüro Nord in Dresden beantragt. Kosten für zwei Personen -> 155,50Euro! Im Preis sind Einladungs- und Bearbeitungskosten, Konsulargebühr und Porto enthalten. Damit man Russland nicht auf der Tasche liegt, ist eine Kopie der Gehaltsabrechnung Voraussetzung zur Visabeantragung. Daran erkennt man, dass sich die EU und Russland bei der Visapolitik nicht "grün" sind. So leidet der Tourismus, aber vor allem die Königsberger Bevölkerung. Sie ist umringt von EU und Ostsee. Schauen wir mal, ob sich die hohen Visakosten für uns gelohnt haben? |
Die Karte zeigt: unsere Route, Länder |
Kurische Nehrung |
FOTO1 Mit erhöhtem Puls
fahren wir zur Grenzstation.
Exakte litauische Grenzkontrolle und problemlose russische Einreise! Das
hat nur eine Stunde gedauert! Ohne das kleinste Problem!
Interessant: Am russischen Checkpoint sind viele Aufkleber angebracht. Mit einer Telefonnummer zwecks Korruptionsmeldung! |
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FOTO2 Rossitten - Bogatowo - Богатово
http://de.wikipedia.org/wiki/Rositten Mehrmals
biegen wir von der alten Poststraße ab, um ehemalige deutsche Dörfer zu
sehen. Trostlos, im Vergleich zum litauischen Teil der Nehrung. |
Cranz - Kranz - Selenogradsk - Зеленоградск |
FOTO3 ...Seebad
Cranz. Wir entscheiden uns für zwei Übernachtungen im Familienhotel
Villa-Lana. Unser Auto ist hier sicher untergestellt. Begleitet uns bei
den Spaziergängen durch Cranz...
Tipp zur russischen Mentalität: Die Menschen sind zuerst sehr zurückhaltend. Wenn ein Russe den kleinen Frühstücksraum des Hotels betritt, dann wird nicht gegrüßt! |
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FOTO4 Abendspaziergang an Promenade mit Edelstahlgeländer. | |
FOTO5 Vom Strand nach Hause | |
FOTO6 Zwischen unserer Unterkunft und der Promenade liegt das Kinderferienlager der Eisenbahner von Kaliningrad. Hier scheint was los zu sein! Musik ist zu hören. Bubuschkas mit ihren Enkeln sind neugierig. Wir auch! | |
FOTO7 Zu sehen gibt es perfekt einstudierte Tänze. Und als ich die Kamera durch die Gitterstäbe stecke, wird richtig "Gas gegeben". | |
FOTO8 Hier parkt der Bikernachwuchs. | |
FOTO9 Die Filetgrundstücke in bester Lage sind eingezäumt. | |
FOTO10 Hochzeit | |
FOTO11 Tags darauf beobachten wir wieder die Kinder vom Ferienlager. Alle haben viel Spaß. | |
FOTO12 Abendstimmung | |
FOTO13 Stuck, Plastikfenster und Bauschaum | |
FOTO14 Gesperrte Promenade mit Bauruinen | |
FOTO15 Kurhaus Kranz mit Lenindenkmal | |
FOTO16 | |
FOTO17 Die alte evangelische Kirche ist mit dem orthodoxen Kreuz geschmückt. | |
FOTO18 Wasserturm | |
FOTO19
Hier ein paar Links zu Cranz: |
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FOTO20 Cranz
ist ein Ort voller Gegensätze. Es gibt nur wenige nach
Denkmalschutzkriterien restaurierte Häuser. Riesige Ruinen der
sozialistischen Kurkliniken blockieren Promenade und Stadtzentrum. Neue,
durch Finanzkrise, stillgelegte Baustellen sind auch da. Hier könnte man
Architekturstudenten zeigen, wie man es nicht macht. Trotzdem empfehlen wir Cranz. Gerade diese Spannung, kombiniert mit der Lebensfreude der Menschen, ist interessant. |
Garbseiden |
FOTO21 Den Küstenhain von
Garbseiden nutzen viele Einheimische zum Schwarzcampen. Hier könnte man sich dazu
gesellen. Uns ist es noch zu früh zum Übernachten.
GPS N 54° 56.47 ', O 20 ° 18.427' Link für Geschichtsfreunde: |
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FOTO22 In Lehmhöhlen der Steilküste brüten viele Schwalben. Wir beobachten eine Weile. |
Rauschen - Svetlogorsk - Светлогорск |
FOTO23 Gasthaus Rauschen
Das Seebad Rauschen ist eine Waldsiedlung mit Steilküste. Es ist verkehrsberuhigt mit großen unbewachten Parkplätzen außerhalb. Die sind uns zu unsicher. Deshalb ignorieren wir die Verkehrsschilder und parken zwischen Villen und Kiefern. Zu Fuß geht es Richtung Strand, vorbei an einem... |
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FOTO24 ...neuen Pavillon mit Quelle. | |
FOTO25 Der Betonturm am Strand ist ein Aufzug. Leider defekt. Nicht defekt ist der Biergarten des... | |
FOTO26 ...Luxushotels Grand Palace. Wir bestellen... | |
FOTO27 ...Schaschlik und tschechisches Bier. Russisches gibt es nicht. | |
FOTO28 Gerne wären wir mit
dem Sessellift die Steilküste hinauf geschwebt. Leider defekt.
Rauschen hat Charme. Daraus könnte man was machen. |
Groß Kuhren - Primorje - Приморье |
FOTO29 Bei Groß Kuhren entdecken wir eine Bucht. Vermutlich wurde früher hier im Tagebau Bernstein abgebaut. Man kann sogar runter zum... | |
FOTO30 ...Strand fahren. 1A-Übernachtungsplatz bei GPS N 54° 56.839', O 20 ° 1.42 ' | |
FOTO31 Frühstück am Strand. Baden ist in der Ostsee und in der... | |
FOTO32 ...Lagune möglich. | |
FOTO33 Die Kirche von Groß Kuhren wird als... | |
FOTO34 ...Kulturhaus genutzt. | |
FOTO35 Lenin observiert verschämt? |
Unterwegs |
FOTO36 Ein Zaun aus alten Luftlandeblechen beschützt diese Kirche. In Aluminiumausführung werden diese Bleche gern als "Sandbleche" von Geländewagenfahrern genutzt. | |
FOTO37 Überall gibt es Alleen. Diese ist besonders schön. |
Palmnicken - Jantarnyj - Янтарный |
FOTO38 Palmnicken war früher Sitz des Staatlichen Bernstein-Bergwerks. Die Steilküste wurde weggebaggert. Ein breiter... | |
FOTO39 ...Strand
ist dadurch entstanden.
Heute wird noch immer viel Bernstein gefördert. Aber an anderer Stelle. |
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FOTO40 Ehemaliger Eingang des
Bergwerksgeländes
Bernstein kann in einer Betriebsverkaufstelle erworben werden. Auch sibirisches Gold ist zu haben. |
Staatsforst Kobbelbude - Kaporner Heide |
Wir sind auf der Landstraße
Richtung Königsberg unterwegs. Da passiert folgendes: Plötzlich stinkt
es im Auto. Andree: "Ich war das nicht". Ein Blick auf das
Meßtischblatt Medenau Nr.1287 aus dem Jahr 1937 löst die Frage. Der
Königsberger Abwasser-Kanal arbeitet noch.
Herkunft der Karte: |
Königsberg - Kaliningrad - Калинингра́д |
FOTO41Die einzige offizielle
Campingmöglichkeit im ganzen Bezirk Kaliningrad, befindet sich hinter dem
Hotel Baltica. In der Hotelrezeption erhält man einen Zimmerschlüssel.
Dieses Hotelzimmer darf nur zum Duschen und Toilettengang genutzt werden. Wir fühlen uns hier wohl. Kochen in der Abendsonne und Gespräche mit Busreisenden aus Deutschland sind unsere Beschäftigung. Diese Betroffenen erzählen über Flucht, Heimat, Kindheit und Krieg. Am nächsten Tag besuchen wir den... |
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FOTO42 ...Königsberger Dom. Er war genau so stark zerstört wie die Dresdner Frauenkirche. Und wurde ebenfalls mit Spenden wieder auf gebaut. | |
FOTO43 Rechts und links des Haupteinganges gibt es zwei kleine Gebetsräume. Einer ist orthodox. Der andere evangelisch. Das eigentliche Kirchenschiff wir als Konzertsaal genutzt. | |
FOTO44 Orgel | |
FOTO45 Immanuel
Kant 's Grabmal ist an den Dom angebaut. Daneben befindet sich ein
Denkmal des Herzogs
Albrechts von Preußen. Ein alter Veteran erklärt uns deutsche Geschichte. Wir stellen fest, das wir nicht viel wissen. Der Veteran sagt: "Dieser Ort ist für Deutsche genau so wichtig, wie es Mekka für Muslime ist. Jeder Deutsche muss einmal in seinem Leben diesen Platz besuchen". |
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FOTO46 Hochzeit
Königsberg ist im 2.Weltkrieg sehr stark zerstört worden. Aus den Trümmern wurde eine sowjetische Plattenbaustadt errichtet. Vom alten Königsberg gibt es wenige Häuser. Wir schauen uns nur den Dom an. Danach tanken wir unser Auto voll (1Liter Diesel kostet 60Cent) und fahren zum... |
Rothenen |
FOTO47 ...Grenzübergang. Wir
wollen nach Polen ausreisen. Viele, meist polnische Fahrzeuge, verstopfen
die Grenze. Das kann dauern! Wir warten geduldig und beobachten. Was macht
eigentlich die Dame mit dem Arm im Rücklicht? Richtig:
Stangenweise Zigaretten verstecken. Die Schmuggler haben mit uns Mitleid
und lassen uns vor. Nach 2Stunden und 40Minuten sind wir in Polen.
Der Stau wird durch den polnischen Zoll verursacht. Er sucht fleißig nach Zigaretten. |
Haben sich die hohen Visakosten für uns gelohnt? Der Bezirk Königsberg ist ein Ort voller Spannung und Gegensätze. Nicht alles ist schön. Man kann hier auf den Spuren der deutschen Geschichte wandeln, gut essen, findet schöne naturnahe Übernachtungsmöglichkeiten und die Menschen sind nach "auftauen" herzlich. Die Reise hat sich gelohnt! |
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